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Vorstandswahl und Votum für das Friedenspfarramt

OFFENE KIRCHE wählt neuen Vorstand und fordert den Erhalt des Friedenspfarramtes der Evangelischen Landeskirche in Württemberg - Pressemitteilung der OK

Die evangelische Vereinigung OFFENE KIRCHE hat sich auf ihrer Mitgliederversammlung am 25. September 2021 einstimmig für die Wiederbesetzung des Friedenspfarramtes der Evangelischen Landeskirche in Württemberg ausgesprochen. Der Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche wird im Beschluss der OFFENEN KIRCHE aufgefordert, umgehend diese wichtige Pfarrstelle neu auszuschreiben und zu besetzen. Die Bedeutung des Friedenspfarramtes sei mit Blick auf den sozialen Unfrieden durch die Corona-Pandemie und das Scheitern des internationalen Afghanistan-Einsatzes enorm gestiegen. „Es braucht die gesellschaftliche Debatte darüber, welche außenpolitischen Mittel nach dem Scherbenhaufen in Afghanistan jenseits von militärischen Maßnahmen denkbar und sinnvoll sind,“ heißt es in der Begründung. Die Evangelische Landeskirche trage aber auch durch ihre Mitgliedschaft im Bündnis „Aktion Aufschrei!“ und noch dezidierter durch die Erklärung zu deutschen Rüstungsexporten Verantwortung, sich mittels des Friedenspfarramts mit den dramatischen Folgen der Waffenexporte aus Deutschland auseinanderzusetzen.

Auf der Mitgliederversammlung der OFFENEN KIRCHE wurde ein neuer Vorstand gewählt. Als erste und zweite Vorsitzende kandidierten die Stuttgarter Pfarrerin Erika Schlatter-Ernst und Diakon Dieter Hödl nach mehrjähriger Arbeit nicht mehr. Neben ihnen schieden Dr. Harald Kretschmer und Matthias Hestermann aus dem erweiterten Vorstand aus. Prof. Dr. Martin Plümicke, Leiter des Gesprächskreises in der Evangelischen Landessynode, betonte, welche Früchte die Arbeit des scheidenden Vorstandes trage: „Wir sind das erste Mal in der Geschichte der Landessynode der stärkste Gesprächskreis mit 31 Mitgliedern geworden. Das ist euer Verdienst.“ Mit langem Beifall dankten die Mitglieder allen ausscheidenden Mitgliedern des Vorstandes. Johannes Dürr, als Rechner ebenfalls Mitglied im geschäftsführenden Vorstand, kandidierte erneut.

Als neue Vorsitzende wurden die 26-jährige Vikarin Miriam Bauer und der 33-jährige Theologe Hans-Ulrich Probst gewählt. Probst ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Tübingen und Mitglied der Evangelischen Landessynode. Der Vorstand der OFFENEN KIRCHE wird komplettiert durch den Rechner Johannes Dürr sowie den erweiterten Vorstand mit Pamela Barke, Ruth Bauer, Elke Dangelmaier-Vincon, Gerlinde Hühn, Inga Kaltschnee, Uli Maier und Christopher Zeyher. Vom Gesprächskreis sind Birgit Auth-Hofmann und Martin Plümicke in den erweiterten Vorstand entsandt.

Die beiden Vorsitzenden wollen sich nicht nur für die „Trauung für alle“ innerhalb der Evangelischen Landeskirche, sondern auch für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche einsetzen. Darüber hinaus plädierten sie für konsequenten Klimaschutz im kirchlichen Raum und für die Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus innerhalb der Kirche. Bauer und Probst warben für aktive Mitarbeit, gerade auch von jungen Mitgliedern, in allen Bereichen des Vereins.

Die OFFENE KIRCHE ist eine kirchenpolitische Vereinigung innerhalb der Evangelischen Landeskirche Württemberg. Sie hat knapp 1000 Mitglieder und stelltmit 31 Synodalen die größte Fraktion im Evangelischen Kirchenparlament. 2022 begeht die OFFENE KIRCHE ihr 50-jähriges Jubiläum.

Der gesamte Antrag für das Friedenspfarramt, den die Mitglieder der OFFENEN KIRCHE verabschiedeten, findet sich in einem separaten Anhang.

Vorstand der OFFENEN KIRCHE