Pressemitteilungen

Die Milch macht's..., aber nur wenn der Preis stimmt!

Pressemeldung der OFFENEN KIRCHE zur Milchproduktion in Deutschland

Der Gesprächskreis OFFENE KIRCHE sieht den stetigen Preisverfall der Milch mit großer Sorge und solidarisiert sich mit den Milchbauern und -bäuerinnen, die durch diese Entwicklung in ihrer Existenz bedroht sind.
Landwirte und Landwirtinnen sind heute bei uns gezwungen, möglichst billig und effizient zu produzieren. Nur über die Masse kann ausreichend Einkommen erzielt werden. In kaum einem anderen Land ist der Anteil an den Ausgaben für Lebensmittel so gering wie im reichen Deutschland. Qualität und Wertschätzung der erzeugten Lebensmittel bleiben dadurch auf der Strecke und zwingen die Landwirte und Landwirtinnen, aus der Landschaft und aus hochgezüchteten Tieren die letzte Leistung herauszupressen. Zusätzlich braucht es importierte Futtermittel, die produzierten Überschüsse wiederum werden exportiert und die Exportüberschüsse zerstören in den armen Ländern bäuerliche Existenzen.
Dieser Entwicklung muss endlich Einhalt geboten werden. Jeder einzelne Verbraucher und jede Verbraucherin trägt mit seinem Einkaufs- und Konsumverhalten dafür Verantwortung. Ohne bäuerliche Landwirtschaft verlieren wir nach und nach auch unsere wertvollen Kulturlandschaften mit Wiesen und Weiden!
Deswegen fordert der GESPRÄCHSKREIS OFFENE KIRCHE neben einer Politik zur Stärkung der bäuerlichen und biologischen Landwirtschaft Konsumenten und Konsumentinnen auf, beim Milchkauf nicht auf Schnäppchenjagd zu gehen und damit den Preisdruck weiter anzuheizen, sondern regionale, fair bezahlte und möglichst biologisch produzierte Milchprodukte zu kaufen. Dadurch kann jeder und jede dazu beitragen, dass Milchbauern und-bäuerinnen eine Perspektive für den Erhalt ihrer Existenz bekommen und im Einklang mit der Schöpfung ihre Arbeit weiter verrichten und auch davon leben können. 

Für den Gesprächskreis der OFFENEN KIRCHE: Prof. Dr. Martin Plümicke

Die OFFENE KIRCHE ist eine kirchenpolitische Vereinigung innerhalb der Evangelischen Kirche in Württemberg mit rund 1000 Mitgliedern, sie wurde 1972 gegründet. Sie hat in der Württembergischen Evangelischen Landessynode (Parlament der Ev. Kirche in Württemberg) 33 von 98 Sitzen und ist damit der zweitgrößte Gesprächskreis/Fraktion.