Pressemitteilungen

Abendmahl künftig übers Fernsehen?

Pressemitteilung der OFFENEN KIRCHE zur Planung von Abendmahlsfeiern im Fernsehen

Im Rahmen des Fernsehgottesdienstes "Stunde des Höchsten" plant Pfarrer Heiko Bräuning eine Abendmahlsfeier via Fernsehen.

Dazu nimmt die OFFENE KIRCHE wie folgt Stellung:

Eine solche Form der Abendmahlsfeier ist - im Gegensatz zu der in der Pressemeldung der Landeskirche veröffentlichten Position des Oberkirchenrates - nach Ansicht der OFFENEN KIRCHE theologisch nicht haltbar. Mit Sorge nehmen wir wahr, wie hier ohne hinreichende theologische Begründung und Verständigung auf landeskirchlicher Ebene Fakten geschaffen werden. "Eine Sakramentsfeier ohne physisch anwesende Gemeinde ist reformatorisch gesehen eine Unmöglichkeit." Dieser Überzeugung von OKR Prof. Dr. Heckel stimmt die OFFFENE KIRCHE uneingeschränkt zu. Unverständlich bleibt uns, warum der Oberkirchenrat das im weiteren Verlauf seiner Stellungnahme wieder aufweicht. Durch die Form der Abendmahlsfeier über den Bildschirm leistet die Kirche der Individualisierung und der Selbstbedienungsmentalität in einer Weise Vorschub, die keinesfalls einem evangelischen Verständnis der Sakramente entspricht. Das Entscheidende des Lebens kann ich mir nicht selbst nehmen, es wird mir geschenkt.

Die OFFENE KIRCHE plädiert darüber hinaus dafür, das Hausabendmahl neu zur Geltung zu bringen. Für Menschen, die das Haus nicht verlassen können, zeigt sich hier unmittelbare seelsorgerliche Zuwendung. Wir möchten nicht den Eindruck entstehen lassen, Kirche speise ihre kranken und gebrechlichen Glieder künftig über den Bildschirm ab. Es wäre Aufgabe der Kirchenleitung, über die Möglichkeit des Hausabendmahls zu informieren und dazu zu ermutigen, sich hierfür an das örtliche Pfarramt zu wenden.

Für die Gesprächskreisleitung der OFFENEN KIRCHE: Elke Dangelmaier-Vinçon, Jutta Henrich, Prof. Dr. Martin Plümicke

Für den Vorstand der OFFENEN KICRHE: Erika Schlatter-Ernst, Gerhard Schubert